Zeiten einer gefallenen Hochelfe

Lange stand Aeshela mit dem Schrieb in der Hand und hatte ihren Blick auf die Zeilen gerichtet. Es war eine einfache Anordnung ihres Hochlords und sie würde dieser Folge leisten. Je länger sie auf die Zeilen sah, desto schlüssiger wurde ihr, dass sie nur ein Körper war, der Befehle ausführte. Keine Freude, kein Hass, kein Gefühl schwirrte in ihr herum und ihre Gedanken wurden leerer.

Ihr Blick wanderte zu ihrer Hand, die vor kurzem wieder lebendig wirkte. Für diesen einen Moment hatte sie etwas gespürt. Angst. Sie wusste um ihre Vergangenheit und sie wusste, warum sie nun das geworden war, was andere so verabscheuten.

Abermals ruhten ihre Augen auf den Zeilen des Hochlords. Aeshela war sich bewusst, sie würde hart durchgreifen müssen, doch es war der Wille des Hochlords. Würde sie leben, so hätte ihr Herz vor Freude gesprungen. Es war immer dass, was sie wollte, schon damals als sie noch bei den Weltenwanderern war.

Säuberlich faltete sie den Schrieb und steckte ihn in ihre Rüstung, bevor ihr knochiger Fluggefährte sie aus der Feste trug.


OOC: Ich wollte hiermit nur ein paar meiner Gedanken aufschreiben zu dem aktuellen Geschehen. Da ich in meiner Charaktergeschichte noch nicht so weit bin, hab ich es gesondert eingestellt. Sollte es stören, werde ich es natürlich entfernen.
Bei Zeit wird bestimmt auch weiteres geschrieben werden.

Langsam kehrten sie wieder... Erinnerungen...

Seit langer Zeit entfuhr der toten Elfe wieder ein Seufzer. Sie hatte vergessen, dass sie so etwas konnte. In der letzten Zeit hatte sie sich rar gemacht gegenüber der Vereinigung, dass wusste sie. Planungen, Konzepte... alles lag vor ihr auf einem Tisch, fein säuberlich geschrieben mit schwarzer Tinte auf weißem Pergament. Keiner wusste bisher, dass sie die Führung übernehmen sollte, es sei denn, der Hochlord hatte es ihnen mitgeteilt. Doch...

Ihr Blick heftete sich auf die Aufzeichnungen, die Überlegungen, wie man eine Einheit führen sollte. Nein, wie sie selber die Einheit führen wollte unter dem Namen des Hochlords. Sie rieb sich die Stirn und fegte mit der anderen Hand die Schriftstücke vom Tisch. Wie erstarrt sah sie den Tisch an, das einfache dunkle Holz, welches nun nicht mehr bedeckt war.

Auf dem Absatz drehte sie sich um und mit festen Schritten ging sie aus dem Raum hinaus. Sie würde mit dem Hochlord sprechen, um eine Versetzung beten. Sie wollte sich an nichts mehr erinnern und nur... ja... einfach nur weiter dienen, ohne Verpflichtungen erst einmal. Sie musste versuchen sich selber zu verstehen.

Und das ging am besten im ewigen Eis...